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Wantilan (1988, revidiert 2008)

für Altflöte (C-Flöte, Piccolo) und Perkussion

"Wantilan" entstand im Jahre 1988. "Wantilan" ist der balinesische Begriff für eine meist offene Halle in der Dorfmitte (oder an einen Tempel angegliedert), wo zu verschiedensten Anlässen Aufführungen stattfinden. Hinsichtlich dieser Komposition hat der Begriff ausschließlich privaten, anekdotischen Charakter.

 

In den letzten Jahren beschäftige ich mich immer wieder auf verschiedene Art und Weise mit formalen Strukturen, die jenen in javanischer und balinesischer Musik nicht unähnlich sind. Dies bedeutet jedoch nicht, dass "Wantilan" eine Imitation indonesischer Musik darstellt. Bestimmte Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen Melodie und rhythmischer Strukturierung stehen im Vordergrund.

 

"Wantilan" liegt ein Gong-Zyklus zugrunde, der achtmal wiederholt wird (dabei ist die sechste Wiederholung doppelt so lang, die siebte um die Hälfte kürzer; die inneren Proportionen bleiben dabei gleich). Als melodische Basis dient eine Art cantus firmus. Der erste Zyklus konstituiert sich aus drei Schichten, die zusammen mit dem cantus firmus in den folgenden Zyklen immer wieder neu kombiniert und variiert werden, so dass die verschiedenen Ebenen in allen Wiederholungen präsent sind.

 

Im Rahmen eines Workshops entstand 1989 an der Kunstakademie STSI in Bandung/Westjava eine Fassung von "Wantilan" für sundanesische Instrumente und 14 Spieler. Die originale Version wurde von der indonesischen Tänzerin Juju Masunah choreographiert.

Die Revision von 2008 bezieht sich vor allem auf die zusätzliche Verwendung von C- und Piccolo-Flöte. Außerdem wurden einige Übergänge zwischen den Zyklen leicht variiert.

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